Samstag, 25. Juni 2011

zur situation im iran

immer wieder gelingt es einer zeitung mit einem bericht, die aufmerksamkeit auf den "gottesstaat" zu lenken. in diesem fall die geschichte von den gefängniswachen, die inhaftierten kriminellen kondome zustecken, damit diese die politischen häftlinge vergewaltigen.

politische häftlinge, das sind gewerkschaftler, menschenrechtsanwälte, studenten, demonstranten, blogger, twitterer. auch facebook ist im iran strafbar, denn es gefährdet die "nationale sicherheit". auch die aufgrund ihres "abweichenden" glaubens inhaftierten, die herätiker und agnostiker, kann man dazu zählen. etnische minderheiten wie die kurden auch. man kann sie eigentlich gar nicht alle hier aufzählen. naja, vielleicht noch die aids ärzte, denn aids gibt es offiziell im iran nicht, deshalb müssen die eingesperrt werden.. so wie schwule, die es ebenfalls nicht gibt. schwule werden iran sofort aufgeknüpft.



und natürlich frauen. da reicht schon ein leicht verrutschtes kopftuch (ohne geht sowie gar nicht), um zur wache mitgenommen zu werden. oder man kriegt gleich eins in die fresse. oder schlimmeres... (dass die täter eigentlich nie zur rechenschaft gezogen werden, ist klar, denn es handelt sich offenbar um staatsräson).

das jüngste beispiel ist nun das von maryam majd. die sportfotografin wollte zur frauen-wm nach deutschland und sitzt jetzt im iranischen knast.

wer sich nun den spiegelartikel durchliest, fragt sich, warum die überschrift "Iran hindert prominente Fotografin an WM-Reise" lautet. beim überfliegen der schlagzeilen hatte ich das bild einer frau am flughafen im kopf, das von freundlichen zöllnern abgewiesen wird. "ey, du nich, geh heim".

in wirklichkeit wurde sie zuhause von brutalen "sicherheits"-kräften festgenommen und an einen unbekannten ort verbracht. aus der jüngsten vergangenheit weiss man, wie sowas abläuft. die wohnung wird zertört, die bewohner verprügelt und alle rechner und papiere beschlagnahmt. dann kommt die "untersuchungshaft", bei der folter und vergewaltigung gang und gäbe sind. nicht selten wird das "verfahren" wegen frühablebens des "missetäters" in der untersuchungshaft eingestellt. das ist dann zwar peinlich für das regime, weil die eltern dies ungern auf sich beruhen lassen. aber auch die familien der totgefolterten werden auf gleiche weise ruhiggestellt.

deren nachforschungen über die todesumstände ihrer kinder sind dabei eine gefahr für die "nationale sicherheit", denn man könnte aufdecken, dass die offizielle version nicht stimmt, nach der ausländische agenten in gefängniswärterverkleidungen diese vergewaltigungen und morde ausüben.

"an der ausreise gehindert."

soso...

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