Sonntag, 30. Januar 2011

die gefangenen im iran

derzeit geben die mullahs richtig gas: in den letzten 90 tagen wurden 120 menschen hingerichtet. darunter auch mutmasslich unschuldige, wie eine holländerin, die wegen vermeintlichem drogenhandel, nur zwei tage nach dem todesurteil in einem nicht öffentlich prozess vor dem volksgerichtshof, äh nein, revoluzionsgericht, - ratzfatz - am galgen landete. schluss, aus, vorbei.

dabei ist der vorwurf absurd: im iran gibt es dermassen viele drogen zu ramschpreisen, dass der import von kokain aus dem europäischen hochpreisraum wirtschaftlich eher abwegig ist. und welche gründe sollte man sonst haben, kokain zu schmuggeln?

ausserdem weiss seit wikileaks jeder, wer hier der größte drogenschmuggler aller zeiten ist. nämlich der iran. und was mit den staatlich bestellten schmuggeln passiert, wenn sie im ausland erwischt werden: nämlich gar nichts. eine woche später sind die wieder auf tour. und da der iran und seine drogenakteure den stoff lastwagenweise verschieben, ist es natürlich kein problem, ein paar packen den regimekritikern unterzuschieben. ich würde jedenfalls herrn achmadinedings und seine leute bei der nächsten auslandsreise festnehmen und vor gericht stellen lassen.

sahra bahrami wurde während der proteste gegen den wahlbetrug im jahr 2009 festgenommen, eingesperrt, gefoltert und vergewaltigt, und zu einem "tv-geständnis" gezwungen. wie es im evin gefängnis abgeht, kann man hier nachlesen oder beim fall der kanadischen fotografin zahra kazemi, der recht gut dokumentiert ist.

# Evidence of a very brutal rape
# A skull fracture, two broken fingers, missing fingernails, a crushed big toe and a broken nose.
# Severe abdominal bruising, swelling behind the head and a bruised shoulder.
# Deep scratches on the neck and evidence of flogging on the legs

das berichten eigentlich so ziemlich alle, die es schaffen, dort wieder rauszukommen.

nicht geschafft hatte es neben kazemi und bahrami auch taraneh mousavi, deren geschichte man hier nachlesen kann.

im evin gefängnis sitzten übrigens auch die beiden bildreporter sowie dutzende iranische kollegen unter vermutlich noch schlimmeren bedingungen. dort sitzen auch drei "amerika kritische friedensaktivisten" aus den usa, die beim wandern von iranischen grenzern festgenommen und verschleppt wurden.

ebenfalls erwähnt werden soll der fall der promi sohnes mohsen rohulamini.


p.s. unter iran prisoners dead or detained finden sich viele weitere einzelschicksale.

Montag, 24. Januar 2011

zwischenbilanz wikileaks

einfach mal wikileaks bei googlenews eingeben und zusammenfassen:

putin im stress, nicht nur wegen der orgien mit minderjährigen im hause berlusconi, sondern auch wegen wikileaks und einem palast in sotschi...

ahmadinedschad ist dann wohl der welt größter drogendealer.

der europäische gps konkurrent ohb versinkt im chaos.

volker perthes empfiehlt sabotage im iran.

die türkei wird grad von salonislamisten übernommen und erlaubt der cia trotzdem folterflüge.

die schweiz geht gegen nuklearproliferation nur dann vor, wenn sie eine schweizer großbank retten muss.

die chinesen beliefern wirklich jeden mit allem, solange in cash bezahlt wird.

Sonntag, 16. Januar 2011

also doch "rigged cables"? wikileaks als ungewollter erfüllungsgehilfe der cia...

das mutmasst nun (ca. 2 wochen nach dem einheitskanzler) auch leise die FAZ, denn die tunesische revolution verlief ja auch wie am schnürchen. und dazu bedurfte es nur ein paar depeschen mit klartext(*). und einer bei der masse glaubwürdigen quelle (in diesem fall wikileaks).

„Die Exzesse der Familie Ben Alis nehmen zu“, schreibt der Botschafter; der Hass der Bevölkerung steige. Es gehe mit Tunesien in „die falsche Richtung“, auch wenn die Korruption nur schwer zu quantifizieren sei, heißt es in einer Depesche von 2008. Die Familie des Präsidenten werde immer wieder als Knotenpunkt der Korruption in Tunesien bezeichnet, als Quasi-Mafia, als „die Familie“. Offenbar könne die Hälfte der tunesischen Wirtschaft für sich in Anspruch nehmen, irgendwie mit „der Familie“ durch Heirat verbandelt zu sein.

Der Name, der dabei häufiger auftaucht als der des Präsidenten, ist Leila, seine Frau. Sie und „die Familie“, die Neffen, Schwiegersöhne, Brüder und Schwäger Ben Alis werden anhand vieler Beispiele als die Ursache für eine dekadente Gesellschaft dargestellt.

Viele Tunesier seien deshalb hasserfüllt, weil das Regime die Reichen und Korrupten unterstütze, die sich nicht mehr nach Recht und Gesetz richten müssten, heißt es in einer Depesche. „Ein Tunesier“ wird mit den Worten zitiert, er lebe nicht mehr in einem Polizeistaat, sondern in einem Staat, der von der Mafia regiert werde. „Selbst die Polizei ist der Familie hörig!“ habe der Tunesier ausgerufen, heißt es in dem Bericht der Amerikaner.

Viele solcher Berichte sind wie auf den Volksaufstand in Tunesien zugeschnitten. Wer sie liest, dem werden die Augen geöffnet, allerdings nur, wenn er sie zuvor verschlossen hatte oder wenn ihm verboten wurde, sich frei zu informieren.

Das Magazin „Foreign Policy“ bezeichnete den Sturz Ben Alis deshalb jetzt als die „erste Wikileaks-Revolution“. Das könnte auch dann stimmen, wenn die eine oder andere Depesche eine gute Erfindung wäre.


äh, ja wie jetzt? "gute erfindung"? wie soll man das verstehen? eine gefälschte depesche? und wie kommt die bei wikileaks rein? und wie kommt die FAZ da drauf? weil die amis auch bei diesen cables als "die guten" dastehen? weils geopolitisch so gut passt? wenn die maghrebinischen diktaturen fallen, dann leiden v.a. die französische wirtschaft und deren einfluss in der region darunter. und die amis können nur gewinnen: wird nordafrika demokratischer, dann wars im sinne und dank der usa. wenn die länder im chaos versinken, wars eben ein von wikileaks ausgelöstes chaos. so einfach ist das. und alle jubeln. ausser sarkozy vielleicht...

(*) alle "cables" der us-botschaft in tunis können übrigens hier auf dieser sehr professionellen website seit ein paar monaten abgerufen werden. die waren richtig schnell und richtig gut. ein schelm, wer böses dabei denkt...

Freitag, 14. Januar 2011

biertest

Dienstag, 11. Januar 2011

assangevergleich

der eine vergleicht ihn mit salman rushdi, der vor 20 jahren den propheten beleidigt haben soll, vom ayatollah khomeni per fatwa zum tode veruteilt worden war und sich danach auf die flucht vor iranischen hitmen und irren islamfreunden begeben musste. assange dürfte dieser vergleich gefallen, auch wenn weder er (noch wikileaks) sich bezeiten für jene eingesetzt hatte, die sich kürzlich (und noch immer) für ihre den propheten beleidigende karrikaturen "verantworten" mussten. soweit geht der kampf um "redefreiheit" - allen öffentlichen beteuerungen in EIGENER sache zum trotz - dann wohl doch nicht. denn eines weiss auch assange: lieber die cia und ein paar rednecks im nacken, als diese irren religionsfuzzies mit den krummsäbeln, die einen erst erschiessen, dann die gurgel durchschneiden und dann den bauch aufschlitzen (und diese reihenfolge hat rein praktischen und nicht etwa einen humanistischen hintergrund).

der andere vergleicht assange mit chavez, der irren koksnase aus venezuela. gemein ist ihnen immerhin, dass sie sich ständig "bedroht" fühlen, und zwar von den usa. chavez sagt schon sein 15 jahren sein baldiges ableben aufgrund eines cia attentats auf ihn voraus, bislang ohne "erfolg". und assange tut dies ebenfalls, seit er in schweden probleme mit der nationalen frauenbeauftragen bekommen hat. und da ist keine verschwörungstheorie zu abstrus, um nicht als schutzschild ins feld geführt zu werden.

wenn chavez beispielsweise mal wieder kein milchpulver in venzuela hat, weil zu den festgesetzten preisen keines mehr produziert wird, dann ist das eine verschwörung der cia gegen die kinder des landes. buh!

von der gleichen qualität sind auch die versuche von assange, sich gegen die vergewaltigungsvorwürfe in schweden zu wehren: alles nur eine intrige der cia...