Mittwoch, 13. Oktober 2010

der linkspresse geht ein licht auf

und ich wunderte mich schon, dass keiner der üblichen verdächtigen das thema "war verena becker mitarbeiterin des VS, und seit wann?" auf die agenda genommen hatte. schliesslich würde man damit die bewaffnete apo mit dem namen RAF ein stück weit exculpieren. seht her, nicht die verfolgten äh oppositionellen, die gegen den "faschistischen staat" kämpfen, haben die saat der gewalt gelegt, nein, es war ein agent provocateur, wie sich das für gestapo, stasi und staatsschutz gehört. böser staat!

immerhin fragt sich nun die FR: hat der buback junior etwa recht mit seiner vermutung, dass die becker nicht nur die todesschützin ist, sondern auch noch im staatsdienste stand - was doch einigermassen plausibel die vielen unklarheiten erklären könnte.

neben buback hat nun auch ein politologe, wolfgang kraushaus, ein buch veröffentlicht, das sich mit dem thema: "verena becker und der VS" beschäftigt. die becker soll demnach bereits seit 1972 für den VS gearbeitet haben. nur dann wären die schüsse auf buback senior 1977 nicht von der RAF sondern von einer VS- mitarbeiterin abgegeben worden.


Einige Wochen später wurden Sonnenberg und seine Komplizin Verena Becker nach einer blutigen Schießerei festgenommen und etliche Waffen bei ihnen sichergestellt, darunter auch die beim Buback-Mord verwendete Maschinenpistole. Alle Indizien sprachen dafür, dass Becker und Sonnenberg am Karlsruher Attentat direkt beteiligt gewesen waren, entsprechend wurde gegen sie Haftbefehl wegen der Ermordung Bubacks und seiner Begleiter erlassen.

Aber angeklagt wurden sie deswegen nie. Denn ausgerechnet an derjenigen Terroristin, gegen die von Anfang an schwerwiegendste Indizien sprachen, ausgerechnet an Verena Becker, hatten die Ermittlungsbehörden schlagartig jegliches Interesse verloren. Jahre später wurden zwar Folkerts, Klar und – nur als „Rädelsführerin“ – Brigitte Mohnhaupt wegen der Karlsruher Morde zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt. Aber die Frage, wer die tödlichen Schüsse abgegeben hat, ist bis heute offen. Und rätselhaft ist auch, warum sich die Behörden seit 33 Jahren kaum für ihre Beantwortung interessieren.

Die Erklärung dafür liefert jetzt der Sozialwissenschaftler Wolfgang Kraushaar in seiner aufregenden Studie „Verena Becker und der Verfassungsschutz“. Sie ist so verblüffend wie schockierend. Wenn das, was Kraushaar eine „begründete Vermutung“ nennt, zutreffen sollte, dann handelt es sich tatsächlich um einen „verschleppten Staatsskandal“ (Kraushaar).

Die begründete Vermutung: Verena Becker hat die tödlichen Schüsse auf Buback und seine Begleiter abgegeben. Sowohl der Verfassungsschutz als auch die Abteilung Terrorismus im Bundeskriminalamt hatten ein elementares Interesse, Becker vor einer Verurteilung zu bewahren – denn unter keinen Umständen sollte bekannt werden, dass Becker seit 1972 als Informantin oder V-Frau des Verfassungsschutzes tätig war.


und der spiegel liefert folgendes bonmot: neue alpträume in einem alten fall - für die bundesanwaltschaft. fürwahr, deren rumgeeiere wird wieder offenbar. und das ganze mit einer nebenklage, die darob die anklage anklagt. das verspricht spannung und spass im gerichtssaal. und das ist auch gut so. schliesslich wird dann noch an den schmücker-fall erinnert. was so alles möglich war, bei den schlapphüten im kalten krieg...

Sonntag, 10. Oktober 2010

na, dann wollen wir mal die sammlung starten

dass urplötzlich vertrauliche dokumente zum fall becker/buback aufgetaucht sind, die sich obendrein als gefälscht herausgestellt haben, das hatte ich bereits hier vorausgesagt :).

nun taucht also urplötzlich das tatmotorrad wieder auf. warum dieses nicht in der aservatenkammer für eine neue spurensicherung bereit steht - es handelt sich schliesslich um einen nicht verjährbaren mordfall - weiss auch nur die bundesanwaltschaft. oder auch nicht. das tatmotorrad hatte man wohl versteigern lassen, auch das fahrzeug, das als fluchtwagen nach der tat genutzt wurde, ist "verschwunden". naja, vielleicht taucht es ja auch im laufe des verfahrens wieder auf?