Montag, 27. September 2010

buback, raf und so

im urlaub habe ich michael bubacks buch: der zweite tod meines vaters gelesen.

der 70er/80er jahre terrorismus hatte mich schon immer interessiert, es ist eine geschichte von politischen wirrköpfen mit knarren, die von internationalen geheimdiensten im kalten krieg verheizt wurden.

buback jr. ermittelt als privatperson in der mordsache an seinem vater und stösst dabei auf unglaubliche hintergründe, "ermittlungspannen", vertuschung, falsche spuren, getürkte akten, amtliche aufklärungswiderstände und auch auf ein offensichtliches komplott, um die (mutmassliche) mörderin seines vaters - verena becker - zu decken. denn diese steht (mutmasslich) auf der gehaltsliste des verfassungsschutzes.

in seinem buch erzählt buback, wie er die "italienische spur" verfolgt und wie ihm dabei schlecht wird. und tatsächlich ist der italienische terrorsimus dieser zeit - mit all den verwicklungen italienischer geheimdienste und -logen, cia, kgb, bulgarischen, türkischen, deutschen schlapphüten u.v.m. - eine blaupause für den bleiernen herbst in deutschland und die zeit danach, bis zu den unaufgeklärten morden der dritten raf generation (rohwedder, herrhausen, braunmühl etc).

am bekanntesten fall – der ermordung aldo moros – kann man das klassische muster erkennen: spuren werden verwischt und falsche spuren gelegt. immer, wenn die ermittlungen offenbar voran kamen, tauchten neue (im nachhinein falsche) spuren auf, traten zeugen auf den plan, die abstruses zu berichten hatten, wurden getürkte akten übergeben und verschwanden beweise.

in diesen tagen beginnt der prozess gegen verena becker wegen ihrer beteiligung am buback mord. und schon tauchen neue akten, zeugenaussagen und falsche spuren auf.

jedenfalls werde ich den prozess mit spannung verfolgen. denn zu sehen, wie sich die "wahrheitsverhinderer" jetzt ins zeug legen müssen - vor aller öffentlichkeit - um diesen prozess nicht in richtung wahrheit entgleiten zu lassen, wird sicher lustig :)

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