Samstag, 27. Juni 2009

da wollte man wohl "diplomatische verwicklungen" vermeiden

hätte man es mal gemacht, 2006, man müsste sich heute nicht so schämen. denn es war bekannt, was er und seine schergen drei jahre zuvor getan hatten (und sicher auch davor und danach, eigentlich die ganze zeit).

Montreal/Berlin - Kanadas Regierung hat Deutschland zur Festnahme des Teheraner Generalstaatsanwalts Said Mortasawi aufgefordert. Zur Begründung verwies Ministerpräsident Stephen Harper auf Mortasawis Verwicklung in den Tod der iranisch-kanadischen Fotojournalistin Zahra Kazemi, die 2003 vor einem Gefängnis in Teheran Fotos gemacht hatte und kurze Zeit später tot aufgefunden worden war. Mortasawi hatte an der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf teilgenommen. Der Antrag sei an Berlin gerichtet worden, weil Mortasawi auf dem Rückweg nach Teheran in Frankfurt am Main zwischenlande, hieß es aus dem kanadischen Außenministerium. AFP

nur damit es nochmal klar wird: am MENSCHENRECHTSRAT nimmt ein perverser folterbube aus dem iran teil? einer, der eine kanadische staatsbürgerin zu tode hat foltern und vergewaltigen lassen? der fall ist immerhin gut dokumentiert:

Am Tag ihrer Festnahme hielt die kanadische Journalistin Zahra Kazemi sich mit einer vom iranischen Informationsministerium ausgestellten Arbeitsgenehmigung in Teheran auf. Sie wurde vor dem Evin-Gefängnis verhaftet, als sie die Demonstration von Verwandten der Studenten fotografierte, die einige Tage zuvor bei einer viertägigen Protestaktion inhaftiert worden waren.

»Als ich sie zum ersten Mal sah, lag sie mit einem Laken zugedeckt bewusstlos auf der Trage, und nur ein Bluterguss war auf ihrer Stirn zu erkennen. Gemäß der Diagnose des Gefängniskrankenhauses versuchte eine Schwester, ihr durch die Nase eine Magensonde einzuführen, aber wir stellten fest, dass der Nasenknochen gebrochen war. Am ganzen Körper waren seltsame Spuren von Gewalt zu sehen: Ein großer Bluterguss reichte von der rechten Stirnseite bis zum Ohr. Die Ohren sahen intakt aus, aber ein Trommelfell war frisch aufgeplatzt, und ein aufgerissenes Blutgefäß war zu sehen. Links am Hinterkopf saß ein großer beweglicher Bluterguss. Drei tiefe Kratzer am Nacken sahen aus, als wären Nägel durch das Fleisch gezogen worden. Die rechte Schulter war geschwollen, und zwei Finger der linken Hand waren gebrochen. An drei Fingern waren die Nägel gebrochen oder fehlten ganz.

Als Frau Kazemi verhaftet und Mohammed Bachschi, dem Sicherheitschef des Evin-Gefängnisses, übergeben wird, informiert dieser seinen engen Vertrauten Staatsanwalt Mortasawi von der Verhaftung. Dieser sieht eine goldene Gelegenheit, die ausländischen Journalisten aus Iran zu vertreiben – wenn er den Vorwurf der Spionage hart machen kann. Zum ersten Mal kann er eine ausländische Journalistin, noch dazu eine Frau, auf Persisch verhören. Die Taktik scheitert allerdings, da Kazemi den Spionagevorwurf standhaft zurückweist. Mortasawi bleibt nur wenig Zeit, sie zu einem Geständnis zu bringen. Dies und die Frustration darüber, dass eine Frau es wagt, ihm die Stirn zu bieten, erklären vielleicht die Eskalation der Gewalt.


und dann ist dieser freak im mordprozess auch noch der anklagende generalstaatsanwalt, das ist wie bei kleists zerbrochenem krug. nur isses hier kein krug, sondern eine kanadierin.

Wurde Zahra Kazemi während der Verhöre gefoltert? Welche Rolle spielte der zuständige Staatsanwalt Said Mortazawi, der offensichtlich bei den Verhören anwesend war? Warum setzt man Kazemis Mutter massiv unter Druck, die Leiche zu beerdigen, bevor eine Obduktion stattfinden konnte?


all das hätte man den kollegen fragen können, hätte man ihn in frankfurt festgesetzt.

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