Mittwoch, 6. Mai 2009

so ein unsinn

bevor es wieder gelöscht wird, sei es hier dokumentiert, siehe unten.

bei der faz sind wieder die experten unterwegs, und das klingt dann so:

headline: deutsche bank macht wieder gewinne

kommentar frankfurter rundschau (vom ressortleiter wirtschaft):

Sicher ist, dass das Casino lebt. Es wird gehandelt und gewettet, was das Zeug hält, allen Ankündigungen der Regierungen zum Trotz, die Märkte an die Kandare nehmen zu wollen.

Empörend ist die Uneinsichtigkeit Ackermanns, der nach wie vor an diesen hohen Renditen als Zielvorgabe hängt. Er will nicht einsehen, dass es im Kapitalismus einen schlichten Zusammenhang gibt: Je höher das Risiko, desto höher auch die Rendite - ganz langfristig natürlich, weil kurzfristig immer wieder horrende Verluste die zuvor eingefahrenen Renditen zunichte machen.

Negiert Ackermann glaubhaft, dass die Deutsche Bank riskante Geschäfte tätigt, dann gibt es nur noch eine weitere Erklärung für enorme Renditen: mangelnder Wettbewerb. Solange es Kartelle oder Monopole gibt, sind hohe Gewinne selbst ohne Risiko kein Kunststück. So einfach ist das.

In beiden Fällen ist die Politik gefordert. Anstatt Ackermann vorzuwerfen, die Deutsche Bank mache zu hohe Gewinne, sollte sie Vorkehrungen treffen, die das unmöglich machen. Also entweder die Marktmacht der großen Investmentbanken beschneiden, oder es müssen Vorschriften verschärft werden, hohe Risikopuffer zu halten, wenn die Renditen aus riskanten Wetten resultieren.

Eins ist gewiss: Die Regulierer haben noch viel zu tun, soll aus dem Casino wieder ein ordentlich funktionierender Kapitalmarkt werden.

jetzt soll auch noch der staat eingreifen und hohe renditen verhindern/verbieten.

so ein unsinn!!

die annahme, ein hoher gewinn ginge auch immer mit einem hohen risiko einher, ist eine milchmädchenrechnung. es gibt viele parameter, die über die höhe eines gewinns entscheiden, zum beispiel KÖNNEN. je besser ich es drauf habe, desto geringer ist das risiko, das ich eingehen muss, um ein bestimmtes ergebnis zu erreichen. umgekehrt geht das natürlich auch, wie man an kfw und landesbanken sieht.

statt einen der besten seines faches weltweit "uneinsichtig" zu nennen, sollte man lieber überlegen, ob man die privatbanken wirklich in die verantwortung von abgehalfterten politikern und subalternen politgünstlingen (und journalisten) geben will.

1 Kommentar:

german psycho hat gesagt…

Das hab ich mir beim Lesen auch gedacht: Je mehr ich über die Finanzkrise lese, desto mehr festigt sich in mir die Abneigung gegenüber Staatsbetrieben. Aber das hält die unfähigsten Manager (siehe Karikatur im Blogeintrag weiter oben) Deutschlands nicht davon ab, den fähigsten Fehler und Dilentantissmus vorzuwerfen.