Dienstag, 21. Oktober 2008

der heilende nebeneffekt eines "rettungspaketes"

das in einem anflug mittelschwerer panik von deutschen politikern gezimmerte "rettungspaket für die banken" kommt bei den adressaten irgendwie nicht so gut an, wie sich die politik das wohl erwünscht hatte, aber: es hat einen interessanten nebeneffekt.

die banker müssen sich jetzt nämlich entscheiden, ob sie dem staat mehr vertrauen, als sie sich selbst untereinander vertrauen. und an dieser stelle erscheint die kreditklemme auf einmal gar nicht mehr soooo schlimm. zwar prüfen die kollegen von commerbank und hypovereinsbank - eher widerwillig - die bestimmungen, aber es klingt irgendwie so, wie nach einem schlechten sales pitch: äh, wir melden uns bei interesse, bitte sehen sie von weiteren anrufen ab, vielen dank...

die deutsche bank in person eines gewissen untersuchungs-häftling in spe, joseph ackermann, lehnt es sogar brüsk ab. schliesslich mache man immer noch milliarden gewinne, was wolle man da geld vom staat nehmen, zumal dieser dann seine griffel nach der bank ausstrecken würde (tatsächlich sind die einzigen, die geld vom deutschen staat brauchen, weil sie es verzockt haben, die staatseigenen banken, die landesbanken, die kfw, etc...).

was wiederum dazu verleitet, doch lieber anderen banken zu vertrauen, denn wer sollte denn die commerzbank, dresdner bank, hvb oder deutsche bank dann leiten? etwa die chefs der landesbanken? lächerlich!

insofern hat dieses paket eine ungewollte, aber dennoch gute nebenwirkung: die "drohung" des staates, das zepter zu übernehmen, wird die bankmanager dazu bringen, die kreditkrise als einfach weniger bedrohlich zu bewerten.

es ist eben alles immer relativ.

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